Freitag. 24. März 2006
Themenschwerpunkt Erzählstrukturen von Computerspielen
Zur spielerischen Inszenierung kinderliterarischer Stoffe als Multimedia-Anwendung am Beispiel von „Mit Janosch spielen und lernen: Oh wie schön ist Panama“ (2003)
Umsetzungen kinderliterarischer Stoffe als Computerspiel stellen eine besondere – und vielleicht besonders problematische – Sparte im derzeitigen Angebot dar: Ihre Zielgruppe gehört zur jüngsten Generation von Anwendern. Zudem ist der Kindersoftware-Markt von strikt pädagogisierenden „Edutainment“-Modellen geprägt. Bernd Dolle-Weinkauff gibt einen Überblick über die Entwicklung des Angebots seit Ende der 1990er Jahre. Im Anschluss diskutiert er am Beispiel des Janosch-Klassikers „Oh wie schön ist Panama“ exemplarische Präsentationsformen.
Dr. phil. Bernd Dolle-Weinkauff ist Akademischer Oberrat und Kustos am Institut für Jugendbuchforschung der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kinderliteratur, Märchen, Comics sowie digitale Medien.
Narrativität und Ästhetik digitaler Spiele
Ungeachtet der Prophezeiungen vom Tod des Adventure Games ist dieser Prototyp des narrativen Computerspiels nach wie vor beliebt. Gesellschaftssimulationen wie „Die Sims 2“ zeigen, dass eine neue Art von Geschichten erspielt werden kann, die dramatisch konzipiert und zugleich dynamisch interaktiv sind. Auch Beat’em’ups, etwa Soul Calibur III oder Tekken 5, haben sich vom reinen Arkade-Prügler zu komplexen Konsolenspielen mit umfangreichem „Geschichtenrankwerk“ entwickelt. Diese Beispiele zeigen: Narration in Games gewinnt an Bedeutung. Mela Kocher analysiert aktuelle Trends im „ludischen Storytelling“ und wirft einen Blick auf genrespezifische Erzählweisen.
Dr. des. Mela Kocher ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schweizerischen Institut für Kinder und Jugendmedien in Zürich.