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    OdeSSa ("Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen") ist eine angebliche Dachorganisation unter der sich viele Kriegsverbrecher aus der SS, sowie Sympathisanten dieser, kurz vor Ende der Nazi-Diktatur zusammengeschlossen hätten um durch Konspiration ihre Flucht vor den Allierten zu sichern (vgl. Rattenlinien, Nazigold).

    Z.T. wird spekuliert das diese Geheimorganisation bis heute weiterexistiert und ihre alten Ziele mit der Unterwanderung der Gesellschaft, Unterstützung von Diktaturen, insbesondere in Südamerika (vgl. Colonia Dignidad), und Waffenlieferungen an arabische israel-feindliche Mächte verfolgen. Die meisten Historiker und Journalisten halten Odessa als Weltumspannende Geheimorganisation für einen Mythos, lediglich habe es kleinere konspirativer Strukturen, Zusammenschlüsse und Seilschaften gegeben.


    Geschichte[edit]

    Straßburgersitzung am 10. August 1944[edit]

    Am 10.August 1944 soll es im Blauen Salon des Straßburger Hotels Maison Rouge zu einem Geheimtreffen von 12 Vertretern der Wirtschaft (Krupp, IG-Farben, Messerschmidt, Siemens, Daimler Benz, AEG, Flick AG, Dr. Oetker, Wintershall, Bosch), der SS und der NSDAP gekommen sein, was allerdings von einigen Kritikern bezweifelt wird.

    Vorsitz soll der Direktor Dr. Scheidt (Vertreter des Thyssen-Konzerns) gehabt haben, der gesagt haben soll:

    "Die Schlacht um Frankreich ist für Deutschland verloren; von jetzt an muß die deutsche Industrie sich darauf einstellen, daß der Krieg nicht gewonnen werden kann und daher Maßnahmen für einen wirtschaftlichen Nachkriegsfeldzug zu ergreifen sind. Zu diesem Zweck muß jeder Industrielle Kontakt und Verbindungen mit ausländischen Firmen suchen und anknüpfen; aber nur allein für sich und ohne den Verdacht auf sich zu lenken. Außerdem ist auf finanzpolitischem Gebiete der Boden für eine Kreditaufnahme großen Stils nach dem Krieg vorzubereiten. Aber damit nicht genug, müßen die Industriellen sich auch selbst darauf gefaßt machen, die Nazipartei zu finanzieren, die gezwungen sein wird, unter Grund zu gehen. ... [vgl. Flick-Affäre ]
    Die Parteileitung ist sich dessen bewußt, daß nach der Niederlage Deutschlands einige ihrer bekanntesten Führer als Kriegsverbrecher zur Aburteilung kommen werden. Es sind daher Vorkehrungen dafür getroffen, um die weniger prominenten Parteiführer bei verschiedenen deutschen Betrieben als "technische Sachverständige" unterzubringen. Die Partei ist bereit, den Industriellen große Beträge vorzuschießen, damit jeder einzelne eine geheime Nachkriegsorganisation im Auslande aufziehen kann, verlange jedoch als Gegenleistung die Zuverfügungstellung der vorhandenen finanziellen Reserven im Auslande, damit nach der Niederlage wieder ein starkes Deutsches Reich entstehen kann." (Zitiert nach Simon Wiesenthal, aus seinem Zeitungsmanuskript für die Oberösterreichischen Nachrichten, 25. Mai 1946).

    Einen Tag später, am 11. August 1944, zerstörte ein allierter Luftangriff Teile der Straßburger Altstadt. Galt der Angriff den Konferenzteilnehmern?

    Nazifonds[edit]

    Fonds wurden von den Nazis eingerichtet um ihre Vorhaben zu finanzieren. Hauptgeldquellen dieser Fonds waren: Leichenplünderung (Aktion Reinhardt), Geldfälschung (Operation Bernhard) und Spenden der Wirtschaft. Desweiteren herrscht Unklarheit über den Verbleib von Teilen des sogenannten "Nazigoldes".

    "Spinne"[edit]

    Die "Spinne" soll eine in Süddeutschland, Oberöstereich, Steiermark und Kärnten operierende Vorläuferorganisation der Odessa gewesen sein, welche mutmaßlich von Otto Skorzeny organisiert wurde. Nachdem Skorzeny sich nach Franco-Spanien abgesetzt hatte, hat vermutlich Erich Kern dessen Position übernommen.

    Die Spinne soll zunächst dafür gesorgt haben das ehemalige SS angehörige aus Lagern frei kamen.

    1948 trat an die Stelle der Spinne die Odessa, welche gezielt die Fluchtpläne vorantrieb.

    Verwicklungen der US-Geheimdienste[edit]

    Es gibt Spekulationen, dass ähnlich wie die aus der Wehrmachts "Abteilung Fremde Heere Ost" hervor gegangene Organisation Gehlen, auch die Odessa von den US-Geheimdienst CIC oder der 1947 gegründeten CIA unterstütz worden sein könnte.

    Der Hintergrund soll gewesen sein, das man nach dem Sieg über den europäischen Faschismus bzw. Nationalsozialismus diese nicht mehr fürchtete. Man ging früh dazu über mit ihnen gegen den neuen, gemeinsamen Feind, den Sowjet-Kommunismus, zu kooperieren.

    Als wichtiger Verbindungmann gilt hierbei Krunoslav Draganović ein Franziskaner und Ustascha-Anhänger, der mit Alois Hudal die Rattenlinie über den Vatikan organisierte. Über die Rattenlinie konnten viele Nazis und Ustaschas insbesondere nach Argentienien, aber auch nach Franco-Spanien oder arabische Länder, ausreisen. Draganović soll eng mit dem CIC zusammengearbeitet haben.

    Es ist unklar ob der CIC selbst an der Rattenlinie mitgearbeitet hat. allerdings scheint der Geheimdienst schon früh von den Begebenheiten informiert gewesen zu sein. Anstatt allerdings die Flucht zu verhindern, nutzte der CIC die Möglichkeit für seine eigenen Zwecke, um Agenten aus dem sowjetisch besetzten Teil von Deutschland und Österreich herauszuschleusen.

    Der CIC organisierte auch die Rekrutierung von deutschen Wissenschaftlern für das US-Militär, was den angeblich "größten Technologie-Transfer des 20ten Jahrhunderts" bedeutet haben soll. (siehe Operation Paperclip)


    Tod von Fritz Bauer[edit]

    Während in Deutschland zahlreiche frühere Nationalsozialisten wieder unbehelligt in Amt und Würde kamen und es wie das NSDAP-Mitglied Kurt Georg Kiesinger zeigte, sogar zum Bundeskanzler bringen konnten, setzte sich der Richter und Staatsanwalt Fritz Bauer für die Verfolgung der Täter ein.

    1958 gelang es ihm den Ausschwitzprozess gegen die Mitglieder Lagermannschaft anzuleiern. 1960 gab er den Wohnort Adolf Eichmanns in Argentinien direkt an an den Mossad weiter, was zu dessen Festnahme führte. Den Deutschen Behörden hatte er misstraut.

    Am 1. Juli 1968 wurde Fritz Bauer tot in der Badewanne seiner Wohnung aufgefunden.

    Nach Ansicht der ermittelnden Behörden hatte Bauer Selbstmord mit Hilfe von Beruhigungsmitteln begangen, weshalb der Fall nicht näher untersucht wurde. In seinem Magen soll sich etwa die Menge eines Marmeladenglases an Tabletten befunden haben.

    Kritiker der Selbstmordtheorie verweisen darauf, das Bauer bestimmten Kräften ein Dorn im Auge war. Die von ihm begonnenen Ermittlungen gegen die Schreibtischtäter der „Euthanasie" wurden später eingestellt.

    Tod von Eduard Roschmann[edit]

    Es gibt auch Spekulationen, dass der Tod von Eduard Roschmann am 10. August 1977 von Odessa inszeniert wurde, da dieser durch den Roman (1972) und Film (1974) "Die Akte Odessa" zu einem in der Öffentlichkeit bekannten Mitglied der Organisation wurde.

    Anschlag auf Auto der Klarsfelds[edit]

    Am 9. Juli 1979 wurde auf das Auto der Familie Klarsfeld in einer Pariser Tiefgarage ein Sprengstoffanschlag verübt. Die Klarsfelds sind vor allem durch ihr Engagement bei der Verfolgung untergetauchtet NS-Verbrecher bekannt.

    Kurz darauf erhielt die Familie Klarsfeld einen Brief in dem sich Odessa zu dieser Warnung bekannte.

    Unterorganisationen[edit]

    1. Odessa
      1. Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte
        1. Arbeitsgemeinschaft zur Rettung der Landsberger Häftlinge
      2. Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige
      3. Kameradenhilfswerk
      4. „Compañía Argentina para Proyectos y Realizaciones Industriales – Fuldner y Cía”

    Mitglieder und Helfershelfer[edit]

    Zu Odessa u.a. gehörten angeblich SS-Standartenführer Otto Skorzeny, Erich Kern, Eduard Roschmann, Josef Mengele, Adolf Eichmann und Ludolf-Hermann, Klaus Barbie, Johann von Leers, Walter Rauff, Alois Brunner, Wilhelm Spengler, Heinrich Malz und Ernst Kaltenbrunner. Symphatisanten bzw. Helfershelfer waren u.a Titularbischof Alois Hudal, Helene Elisabeth Prinzessin von Isenburg, Altbischof Theophil Wurm, Johannes Neuhäusler, Rudolf Aschenauer.

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